Fir§t Law

Chaos Structure

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(Loki 2006) 6 Tracks

Kaum ein elektronisch arbeitender Musiker in Deutschland hat einen so deutlichen Krautrock-Sound wie Fir§t Law. Seit einigen Jahren bereits kommen regelmäßig CDs heraus, die das Erbe von Tangerine Dream und Klaus Schulze antreten, aber auch Verweise auf die frühen, atmosphärischen Pink Floyd enthalten. Kurz: Die durchaus kosmisch-esoterisch motivierte CD "Chaos Structure" - ein bewusster Widerspruch, wie das Booklet verdeutlicht - kreierte einen heute durchaus ungewöhnlichen, dichten Trancesound, dem man sich kaum entziehen kann, wenn man sich bedingungslos darauf einlässt.

Markenzeichen von Andreas Wahnmann, der sonst u.a. Inade mastert, ist eine überraschende Varianz an Instrumenten. Neben den gewohnten perkussivgen Parts - mal luftig-technoid, mal industriell hämmernd - taucht hier auch ein Bass oder sphärische E-Gitarren auf. Wenn das alles elektronisch simuliert ist, kann man diesem dichten Soundgeflecht nur Respekt zollen.

"Chaos Structure" arbeitet mit dem Unverhersehbaren, dem Irritierenden (mein CD-Spieler hörte etwa bei Track 4 unvermittelt auf, die Zeit anzuzeigen...) - und das zuweilen ästehtisch retrospektiv. Insofern kann sich das Projekt seinen originellen Ausnahmestatus wahren. Es ist zu hoffen, dass sich ein aufgeschlossenes Ambient/Elektro-Publikum dafür findet...

MaNic