DREAD / TRIANGLE
Sophisticated Horror...
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Originaltitel: Dread
Genre: Horror
Land: Gorßbritannien
Herstellungsjahr: 2009
Lauflänge: ca. 94 Min.
Regie: Anthony DiBlasi
Darsteller: Jackson Rathbone
Elissa Dowling
Shaun Evans
Hanne Stee
FSK: 18
Bildformat: 1:2,35 1080p/24 High Definition
Tonformat: Englisch DTS-HD Master Audio 7.1 Deutsch DTS-HD Master Audio
7.1
EAN: 4041658293501
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Vertieb: Ascot Elite Home Entertainment
Schauspieler: Emma Lung, Henry Nixon, Liam Hemsworth, Melissa George,
Michael Dorman, Rachael Carpani
Regisseur: Christopher Smith
Produktion: Australien, Großbritannien / 2009
Kategorie: Horror, Mystery, Thriller
Altersfreigabe: FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1
Englisch DTS-HD MA 5.1
Untertitel: Deutsch
Region: B
Disc Kapazität: BD-50 GB
Bildformat(e): HD-Widescreen (16:9, 1.78:1) 1920x1080p
Video-Codec: MPEG-4/AVC
Spieldauer: 90 Minuten
Veröffentlichung: ab 06.05.2010
Der gegenwärtige Boom des Horrorgenres reißt
nicht ab. In regelmäßiger Folge beschert uns die europäische
und amerikanische Filmindustrie mit neuen Spielarten der Angst und des
Grauens. Doch die Messlatte liegt hoch: Mit der SAW-Reihe musste sich
gar der harte Splatter-Horror sophisticated geben - er hatte die naivbe
Unschuld endgültig verloren. Vor allem zwei Filme ragen heraus: DREAD
nach einer Geschichte von Clive Barker ("Moloch Angst") und
das neue Werk TRIANGLE von Christopher Smith (CREEP, SEVERANCE).
Als Stephen King noch für den "literarischen Big
Mac" (King) sorgte, galt Barker als dessen schlauer und böser
Zwillingsbruder. So ganz kommt das nicht hin, denn Barker hat sich in
den letzten Jahren vor allem als visionärer Bildender Künstler
und Filmproduzent einen Namen gemacht. Mit HELLRAISER schrieb er selbst
Horrorfilmgeschichte, und mindestens die Barker-Adaptionen CANDYMAN und
THE MIDNIGHT MEAT TRAIN gehören zu den Klassikern des Genres. Barker
steht also wieder hoch im Kurs. Und DREAD
wird lanciert als weiterer Höhepunkt des klugen Grauens. Dabei ist
das wesentliche Problem das Kurzformat der Vorlage: Statt wie MIDNIGHT
MEAT TRAIN eine visionäre Bildwelt daraus zu generieren, füllt
Regisseur Anthony DiBlasi die Lücken mit Studentenpsychologie. Das
Ergebnis ist erstaunlich effektiv, wenn auch nicht durchweg packend.
Die drei Studenten Quaid, Stephen und
Cheryl organisieren als Abschlussarbeit ihres Filmseminars ein Projekt,
das sich mit Furcht beschäftigt. Dazu interviewen sie Menschen, die
über ihre tiefsten Ängste und persönlichen Dämonen
sprechen wollen. Während Stephen noch Cheryl mit dem Ergebnis zufrieden
sind, möchte der selbst als Kind traumatisierte Quaid einen entscheidenden
Schritt weitergehen. Er will den Probanden 'helfen', ihre Ängste
zu konfrontieren und zu überwinden - und letztlich nur sein eigenes
Trauma verarbeiten. Das Projekt Furcht gerät umgehend außer
Kontrolle und fordert die ersten Todesopfer. Doch das Ende ist noch nicht
erreicht.
Mit atmosphärisch stimmigen Bildern, fast ohne Musik
und soliden Darstellern beschftigt sich DREAD mit dem schmalen Grat zwischen
Angst, Imagination und Eskalation. Statt die Traumata zu überwinden,
entfesselt Quaid die Hölle auf Erden. Das wäre eine großarrtige
Chance, die Grenzen des Mediums auszuloten und fiktionale und psychologische
Angstmomente gegeneinander auszuspielen. Doch der (in Interviews reichlich
selbstherrliche) Regisseur behält die Fäden nicht sicher genug
in der Hand: Immer wieder entgleiten ihm die Szenen, bauen sich lange
auf und finden keinen überzeugenden Abschluss. So ist DREAD ein durchwachsener
psychologischer Horrorfilm, der zwischen 'torture porn'-Exploitation und
Meta-Reflexion schwankt. Nicht mehr SAW IV, aber noch lange nicht MARTYRS.
Die Essenz von Barkers Vorlag ist da, aber die Reste wollen nicht immer
passen. Im Horrorgenre steht DREAD dennoch als Gewinner da, denn spannend
ist er allemal.
Etwas schwerer tut sich der Brite Christopher Smith, der
sich mit seinen harten und mitunter ironischen Slasherfilmen CREEP und
SEVERANCE bislang nicht nur Freunde im genre gemacht hatte. Mit Spannung
wurde sein neuer Film TRIANGLE erwartet,
der gegenüber den gradlinigen Vorgängern äußerst
avanciert daherkommt: Eine zyklische, verschachtelte und stellenweise
surreale Geschichte, die von Richartd Kelly und David Lynch zehrt und
zugleich den Slasherfilm als Sonnenlichtspektakel neu entdeckt.
Eine Gruppe von Jugendlichen gerät mit ihrer Yacht
in einen Sturm und muss sich notgedrungen auf einen Kreuzfahrtdampfer
retten. Schnell wird eeutlich, dass sie die einzigen Passagiere sind.
Zudem hat die junge Jess (Melissa George) das irritierende Gefühl,
schon einmal auf diesem Schiff gewesen zu sein. Doch das Rätsel zu
lösen, könnte den Tod all ihrer Freunde bedeuten.
Das klingt durchaus originell und geizt nicht mit harten
Splattermomenten. Doch der bald durchschaubare zyklische Duktus des Films
hat sich bald erschöpft. Es bleibt eine eher theoretische Konstrution,
die nicht immer von den Darstellern und den künstlichen Digitaleffekten
gestützt wird. So ist TRIANGLE kein Meisterwerk, wenn auch soldie
Genreunterhaltung mit einem ambitionierten Twist. Als ernsthaftes Spiel
mit der Wiederkehr des Gleichen ist er nicht strak genug.
Beide Filme liegen auf erstklassigen unzensierten Blu-Rays
mit Bonusmaterial vor, wobei das hochauflösende Format auch eher
günstige Budgets in ungekanntem Glanz erstrahlen lässt. Für
einen Horrorabend als Doublefeature durchaus brauchbar...
Marcus Stiglegger
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