JAGD AUF DILLINGER

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Darsteller: Warren Oates, Ben Johnson, Michelle Phillips, Cloris Leachman, Harry Dean Stanton
Komponist: Barry de Vorzon
Regie: John Milius, Produktion: Fred Feitshans Jr., Buzz Feitshans, Jules Brenner
Format: Dolby, PAL
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Explosive Media (Alive AG)
Erscheinungstermin: 14. November 2014
Produktionsjahr: 1973
Spieldauer: 103 Minuten

John Milius ist eine lebende Legende des New Hollywoodkinos der 1970er Jahre. Wie seine Freunde und Kollegen Coppola, Spielberg und Demme begann er seine Karriere bei American International Pictures, für die er sein Regiedebüt DILLINGER (1973) inszenierte. Milius etablierte sich bald als Drehbuchautor (JEREMIAH JOHNSON, APOCALYPSE NOW) und Spezialist für Großprojekte wie DER WIND UND DER LÖWE, CONAN DER BARBAR und DIE ROTE FLUT. Nach dem Skandal um den Antikommunistischen Neowestern DIE ROTE FLUT hatte er weniger Glück mit seinen Projekten. Sieht man heute DILLINGER neu, wird klar, dass Milius' Talent von Beginn an präsent ist und ihn durchaus in eine Reihe mit Sam Peckinpah oder Walter Hill stellt.

John Herbert Dillinger (gespielt vom früh verstorbenen Warren Oates) und seine Bande halten mit spektakulären Verbrechen Anfang der 30er das Land in Atem. Das FBI setzt Melvin Purvis, seinen besten Agenten, auf Dillinger an. Nach einem Anfangserfolg gegen “Machine Gun”-Kelly hat Purvis immer das Nachsehen. Immer wieder kann Dillinger entkommen. Erst durch eine Verräterin kann die Bundespolizei dem Gangster vor einem Kino eine Falle stellen…

Die DVD von DILLINGER im attraktiven Pappschuber und mit dem gezeichneten Originalplakat ist eines jener Filmjuwelen der 1970er, die bislang in Deutschland fehlten. Wie üblich bei diesem erfreulichen Label Explosive Media, kann man den Film in einer authentischen anmutenden Bildqualität sehen. Als Bonus liegen ein Booklet mit Filmfakten und der zeitgenössische Trailer vor. Die alte deutsche Synchronisation ist nach heutigen Maßstäben extrem rüde und von zynischem Humor geprägt. Zudem erstaunt, dass der sehr blutige Film nun eine Freigabe ab 12 Jahren bekommen hat.

Wer BONNIE UND CLYDE mag und Michael Manns PUBLIC ENEMIES schätzt, sollte sich unbedingt diesen oft übersehenen Genreklassiker ansehen: Er ist großartig besetzt, atmosphärisch dicht inszeniert und von einer affizierenden Wildheit. Eine schöne Wiederentdeckung.

Marcus Stiglegger