Die teuflische Maske

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Eine Big Ben Movies Produktion im Vertrieb von Media Target
Anzahl DVDs: 1
Laufzeit: ca. 75 Min
Bild: S/W & Farbe / 1,66:1 (16:9 anamorph)
Ton: Deutsch / Englisch (DD 2.0 Mono)
Bonusmaterial: Deutscher Kinotrailer / Bildergalerie mit seltenem Werbematerial

Dass es weit, weit vor „Avatar“ und „Der Hobbit“ schon einmal 3D-Filme gegeben hat, ist eine filmhistorische Stammtischweisheit. Julian Roffmans „The Mask“ war im Oktober 1961 sogar reichlich spät dran, denkt man nur an Jack Arnolds „It came from Outer Space“ (1953) oder „Creature from the Black Lagoon“ (1954). Dafür aber war er der erste aus Kanada. Manche Quellen berichten sogar, er sei überhaupt der erste Film aus Kanada gewesen, der von einem US-Major-Studio veröffentlicht wurde, in diesem Fall Warner. Aber noch viel eindrucksvoller ist, dass er es zweifellos geschafft hat, die genannten und immergroßen Jack-Arnold-Filme, in mindestens einem Punkt deutlich zu übertreffen. Ja, man muss in der Tat sagen, dass „The Mask“ zumindest in Bezug auf seine Nutzung des 3D-Effekts weniger herkömmlich, ja origineller ist als die meisten anderen 3D-Filme – und nicht nur als „Creature from the Black Lagoon“, sondern auch als „Avatar“, „Der Hobbit“, ja „Hugo Cabret“...!

Der Film dürfte nämlich insbesondere denen gefallen, die einen Hang für große bis kleine und schrullige Kinoevents haben. Denn neben DVD und Wendecover enthält das Keep Case auch zwei Rot-Blau-3D-Brillen... Startet man nun den Film, so ist er zunächst wie ein ordentlicher Horrorfilm der alten Schule in Schwarzweiß kinematografiert: Seine Bildräume werden kompositorisch und erzählerisch erzeugt, so wie es immer schon (und bis heute) völlig ausreichend war. Doch immer dann, wenn die Hauptfigur, der Psychologe Dr. Allen Barnes, diese teuflische Maske aufsetzt – und ihm bleibt keine andere Wahl, denn sie hat ihn in ihren teuflischen Bann gezogen – dann überkommen ihn alptraumhafte Visionen in blau-rotem 3D (!) und das ist ein wirklich köstlicher Überschuss über das Ausreichende...

Dies adäquat mitzuerleben erfordert die körperliche Mitarbeit vom Zuschauer. Er muss, immer wenn eine Filmfigur diese Maske wieder aufzusetzen droht, seine 3D-Brille bereithalten und, sobald das Filmbild in Blau und Rot verschwimmt, schnellstens aufziehen, um weiterhin am Ball zu bleiben. Dies passiert nicht so oft, dass es nervt, und ebensowenig selten, dass es schade wäre. Der Film hält sich überdies konsequent daran, in 2D einen soliden Psychothriller zu erzählen, um dann in 3D ordentlich durchzudrehen, „so als wäre mal eben David Lynch am Set gewesen“ (Kai Naumann). Ein echtes Dankeschön also an die Leute bei „Media Target“ für die deutsche DVD-Premiere dieses wunderbaren Films und natürlich dafür, dass sie an die Brillen gedacht haben!

Seit November 2013 gibt es das 2D-3D-Filmerlebnis „The Mask“ erstmalig mit dem alten deutschen Kino-Titel „Die teuflische Maske“ auf DVD, und dies in altersgmäß staubig-kratziger, also sehr guter, naturbelassener Bild- und Tonqualität, so wie es sich gehört. Die Auflage ist auf 1200 Stück (à 2400 3D-Brillen) limitiert.

Marcel Barion