Cheeky!

3,5 /5 Sterne

Anbieter: Cult Epics
Italien 2003
Regie: Tinto Brass
NTSC Region 1
Uncut Director's Italian Version
Italian with English Subtitles
Cult Epics presents CHEEKY! in two versions: the Uncut Italian language Director’s Cut (87 mins.) and the English language Producer’s Cut (86 mins.).
Bonus:
-Widescreen version (16x9 Enhanced)
-Backstage with Tinto Brass
-Tinto Brass Trailers
-Photo Gallery

Tinto Brass und die Eifersucht. Eines seiner liebsten Topoi: Die Frau, die betrügt und der Mann, dem dies unterschwellig Lust bereitet. In seinem letzten Film „Fallo!“ taucht das Thema als kurze Episode auf, in „Cheeky“ (Originaltitel: „Transgredire“) aus dem Jahre 2000 gibt es den Ton des gesamten Films vor. Die liebliche Italienerin Carla ist alleine in London und verzehrt sich nach ihrem Liebhaber Matteo, der noch in Venedig weilt. Natürlich schafft sie es nicht, gegen die Verlockungen des verdorbenen London anzukämpfen und so führt sie die lesbische Moira in das sündige Leben der britischen Metropole ein. In der Zwischenzeit entdeckt Matteo kompromittierende Briefe, welche die Treue seiner Carla in Frage stellen. Rasend vor Eifersucht fährt er nach London, um seine Liebste zur Rede zu stellen.

Tinto Brass inszeniert inzwischen routiniert seine Sex-Possen – „Cheeky“ bietet da keine Ausnahme, aber auch keinen Höhepunkt. Es ist ein leichtfüßiges Spiel mit Lust und Liebe, Eifersucht und Geilheit. Die Männer bekommen in Tinto Brass’ Filmen immer mehr eine Sonderstellung zu: Waren sie noch früher die Führenden des Liebesreigens oder gar Aggressoren, sind sie inzwischen die Gehörten, wenn sie das Leben und die Liebe zu ernst nehmen. Die Frauen sind Opfer ihrer Lust und können nur schwer ihre Triebe unter Kontrolle halten. Das alles wirkt aber bei Tinto Brass herrlich überspitzt und will nicht über die Eigendynamik des Films hinausweisen: Hier gilt es der Lust zu frönen, nicht sie zu bekämpfen. Der Spiegel ist wieder ein wichtiges Element bei dieser kleinen Farce über eine einsame Frau, die doch nur etwas Sex sucht, hier zeigt sich Brass’ Vorliebe für Kadrierungen, besonders das Einrahmen des Hinterns seiner Hauptdarstellerin hat es ihm angetan.

Mittels der prachtvollen, aber nur spärlich eingesetzten Farben schafft es Tinto Brass die schwüle Atmosphäre seiner italienischen Eskapaden nach London zu übertragen. Allerdings wirken seine Dekors und die Ausstattung seltsam 80er orientiert und damit etwas überholt. Natürlich lässt es sich der Regisseur nicht nehmen in Hitchcock-Tradition auch selbst in seinem Film aufzutauchen und Hand an seine verruchte Carla zu legen. Am Ende schließt sich dann der Kreis und die anfängliche Frage „Who’s in charge“ wird eindeutig beantwort: Die Libido natürlich.

Martin Kreischer

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