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Photos, Love & Stories
Die Ästhetik der Verdorbenheit in Wort und
Bild
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Eine Anthologie mit Fotos von Carlos Kella und Texten
von 14 Weggefährten
Illustration: Lotsi Kerner
Design/Art Direktion: Malte Schweers
Autoren: Suzette Oh, Micha Becker, Uwe Rehkopf, Christine Graf, André
Hennen, Michael Lutz, Hans Christian Blecke, Holger Liedtke, Sebastian
Libbert, Daniel Kaesmacher, Alexandra Kaesmacher, Helge Thomsen, Simone
Jung, Tina Oelker.
Format: 25 x 35 cm
Umfang: 192 Seiten
Abbildungen: 80 Farbfotos
Hardcover/gebunden
Material: Bilderdruck 150g/m2
ISBN: 978-3943740028
Preis: EUR 39,90
Erotikbände sind eine Gratwanderung. Auf der
einen Seite klafft der Abgrund der Langeweile, auf der anderen das pornographisch
Eindeutige. Photos, Love & Stories schafft es ganz gut, den Balanceakt
zu vollziehen, trotz des eher einfallslosen Titels. Im Vordergrund steht
neben der edlen Aufmachung besonders die Hochglanzfotographie von Carlos
Kella, der Hauptakteur hinter diesem Band.
Sonst eher im Metier des Pinups zu finden, versammelt er
hier neben seinen Photographien auch Autoren, die erotische Geschichten
oder Anekdoten beisteuern. Hier ist die Qualität jedoch recht schwankend
und zeigt, wie schwer es ist, nach Anais Nin noch Neues und Aufregendes
in diesem Genre zu verfassen. Im Zusammenspiel mit den Photographien wird
dennoch eine erotische Stimmung evoziert, wobei die Photos meist weniger
eindeutig sind, die Stories jedoch teils recht explizit angelegt sind.
Der Reiz der Bilder ist jedoch überraschenderweise
eher interessant für ein Publikum mit einer Vorliebe für das
Burlesque mit einem Hauch Fetisch – stets niveauvoll, meist sehr
zugeknöpft. Es braucht einen Liebhaber für diese Form der Erotik,
um hier das Spannungsfeld der Bilder zu spüren – im Mainstream
dürfte dieser Band jedoch neben 50 Shades of Grey einen schönen
Platz im gutbürgerlichen Boudoire neben 50 Shades of Grey finden.
Das spricht für seine Ästhetik, der es manchmal
jedoch etwas am Dreckigen fehlt. Wer darauf verzichten kann, wird sich
von diesem Band sicher angeregt unterhalten fühlen.
JDE
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