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The Call - 2 DVD Special Edition
4 / 5 Sterne
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OT: Chakushin Ari / One Missed Call
Laufzeit: ca. 108 Min. Land: Japan Jahr: 2003
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Kauf-DVD: VÖ: 13.04.06
Regie: Takashi Miike
Darsteller: Kou Shibasaki; Kazue Fukiishi; Atsushi Ida
Bildformat: Widescreen 1.85:1 (anamorph)
Tonformat: DTS / Dolby Digital 5.1 (deutsch)
Dolby Digital 5.1 (japanisch)
Sprachen: Deutsch , Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Interviews mit Darstellern und Regisseur / Making of / Premiere
/ Originaltrailer / TV-Spots / Das Video / Bildergalerie
Takashi Miike, dessen virtuoser und schockierender Psychothriller
AUDITION noch immer nachhallt, hat lange auf sich warten lassen mit einem
weiteren durchweg ernsthaften und erschreckenden Film. Die vergangenen
Jahre produzierte er in großer Zahl teils, inspirierte teils alberne
postmoderne Bilderorgien, und erst THE CALL zeigt ihn ähnlich diszipliniert
wie zu Beginn seiner Karriere. Im Making Of des Films betont er, THE CALL
soll nicht einfach nur erscheckend sein, er solle tatsächlich die
Grenzen des Grauens ausweiten. Und es mutet erstaunlich an, dass Miike
ausgerechnet mit diesem Ziel auf exploitative Elemente weitgehend verzichtete.
Es beginnt nicht unähnlich zu einem weiteren japanischen
Horrorklassiker - RING: Die junge Studentin Yoko bekommt einen seltsamen
Anruf. Als sie die Nachricht abhört, erklingt ihr eigener Todesschrei.
Genau zwei Tage später wird Yokos entsetzlich verstümmelte Leiche
gefunden. Als zwei weitere Jugendliche unter ähnlich mysteriösen
Umständen sterben, beginnt ihre Freundin Yumi Nachforschungen anzustellen.
Langsam beginnt sie, an eine übernatürliche Erklärung für
die Geschehnisse zu glauben. Doch plötzlich klingelt Yumis Handy.
Ihr bleibt nur noch wenig Zeit, dem grauenvollen Geheimnis in einem verlassenen
Hospital auf die Spur zu kommen.
Interessant sind hier mehrere Elemente, die vom phantastischen
Kontext des Films - der gewohnte kami-Spuk mit langen Haaren, verfremdeten
Perspektiven und entstellten Körpern - abweichen. Wie in RING geht
es hier um ein vernachlässigtes Kind, um eine tiefschürfende
Entfremdung zwischen Mutter und Tochter. Das wird zunächst im Rahmen
einer Psychologievorlesung etabliert und dann an der Protagonistin wie
auch in der Lösung des Rätsels durchgeführt. Wie in SUICIDE
CIRCLE sind es die modernen Medien, die den Flucht transportieren. THE
CALL zeigt zahlreiche Alltagsszenen aus Tokio mit telefonierenden Passanten,
die im Kontext des Films einen durchaus unheimlichen Dreh bekommen. Aber
natürlich bietet THE CALL auch stilistisch die erwarteten Extravaganzen,
aber eben nicht als Selbstläufer - wie in ICHI etc. -, sondern stets
im Dienste des Geschehens.
Die Doppel-DVD des Films bietet noch ein Making-Of und
kurze Interviews mit Mikke und seinen Darstellern, wer jedoch die japanische
Unlockerheit kennt, wird wissen, dass aus diesem Bonusmaterial nicht allzuviel
Gewinn zu ziehen ist. Die Single-DVD enthält noch ein kurzes behind-the-Scenes-Special
und den Trailer, sollte also für den Normalverbraucher ausreichen.
- Insgesamt ist THE CALL nicht so brilliant, wie man es bei Miike hoffen
würde, doch er umschifft geschickt die selbstgesetzten Klischees
und kann auch dem routinierten Horrorfan einige gehörige Schocks
bereiten. Im Rahmen des Teeniehorrors und des japanischen Geisterfilms
ragt THE CALL jedoch als überzeugendes Genrekunststück heraus.
Marcus Stiglegger
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