Bardoseneticcube Deadhead (Steinklang 2006) CD (lim 500) 6 Tracks Die russische Formation Bardoseneticcube macht sich bislang vor allem in Darkambient-Kreisen einen Namen. Sogar auf dem renommierten Drone-Label war eine entsprechende 7" erschienen, und nicht viel deutete darauf hin, dass die neue CD bei Stei9nklang eine echte Überraschung mit sich bringt. Man hat sich deutlich aus dem Dronesound-Ghetto herausbewegt und präsentiert sich mit "Deadhead" gewohnt mysteriös, aber zugleich in einem neuen, erheblich differenzierten musikalischen Gewand: martialische Drums, elektronische Frequenzen, hymnische Chöre, russische Samples und eine jaulende E-Gitarre erinnern nun eher an eine epische Laibach-Collage. Obwohl man weder Titel noch Linernotes aufbietet, lässt sich das äußerst unterhaltsame und abwechslungsreiche Ergebnis in die neue Welle nihilistischer und kulturpessimistischer Industrialmusiker aus Russalnd einordnen: Der stilvolle grün-monochrome Drei-Panel-Digipak zeigt verfremdete Ähren, eher technische Netzwerke und einen schematisierten Totenkopffalter, dessen Rückenzeichnung nicht von ungefähr Erinnerungen ein berüchtigtes Symbol weckt: "Deadhead", ein Wortspiel auf Totenkopf, hinterlässt einen zynischen Eindruck, sollte aber all jene Hörer erfreuen, die nicht nur nach einem puristischen Erdenklang suchen, sondern offen für elektronische, martialische, düstere und gar folkig-poppige Elemente sind. Ein einstündiges Abenteuer, das wie eine auditive Reise durch das heutige Russland anmutet... Lässt auf neue Werke hoffen. Christoph Donarski |
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