Bad Company 2

BESTELLEN

(EA Games) PC, PlayStation 3, Xbox 360

Nicht ist mehr sicher. Während sich in anderen Ego-Shootern Mauern als Garant für ein lauschiges Verweilplätzchen präsentieren ist auf dem Schlachtfeld von Battlefield: Bad Company nichts vor einem vehementen Beschuss sicher. Das fordert im Gegensatz zu ähnlich gelagerte Shooter wie Modern Warfare 2 eine gänzlich andere Vorgehensweise. Überhaupt Modern Warfare 2: Dem Vergleich wird sich Battlefield Bad Company 2 nicht entziehen können, dabei haben die Entwickler von Dice das gravitätische Pathos der Konkurrenz ausgespart – eine echt Wohltat im Gegensatz zum Hurra-Patriotismus von Modern Warfare 2.

Bad Company 2 im Single-Player-Modus spielt sich mehr wie ein Schelmenstück, auch wenn es dieses mal weit weniger jovial daher kommt wie der Vorgänger. Dennoch ist das dreckige Quartett wieder auf der Spur des Stoßtrupp Gold, Bad Company 2 kann selbst im verheerenden Granatenhagel immer noch einen gewissen Witz bewahren. Das Herzstück ist und bleibt allerdings der Multiplayer, der durch ein gutes Auflevel-Konzept überzeugt und damit sicher für viele erinnerungswürdige Momente sorgt. Unterteilt in vier Klassen kann jeder Spieler beim Marsch durch das Ranking-System seinen Rekruten immer stärker personalisieren, auch wenn das Customizing ruhig noch etwas mehr bieten könnte wie zum Beispiel persönliche Skins oder ähnliches.

Dafür entwickelt jedes Gefecht eine eigene Dynamik, in der weniger der Solist als vielmehr das Team belohnt wird – nur wenn sich die vier Squad-Teilnehmer solidarisch verhalten kann schlagkräftig agieren werden. Leider sind besonders die Fahrzeugtypen immer noch sehr dominant, was allerdings bei einigen Maps zu taktischen Manövern zwingt – während Modern Warfare 2 immer noch auf die reine Firepower setzt braucht es bei Bad Company 2 mehr Geschick und Strategie, um den Sieg davonzutragen.

Gebäude lassen sich zudem nun komplett in Schutt und Asche legen – eine Zerstörungsorgie von fast schon surrealem Ausmaß. Bad Company 2 bringt dem Shooter-Genre eine gewisse Schlitzohrigkeit, die den anderen grimmigen Vertretern fehlt, ohne jedoch das Genre-inhärente Kriegsspektakel zu vernachlässigen. MK