Atrium Carceri

Kapnobatai

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Cold Meat Industry, 14 Tracks

Das einstmalige Synonym für Angst-ridden Music – CMI – hat schon seit längerer Zeit in diesem Bereich an dunklem Schimmer eingebüßt. Das liegt zum einen an der konsequenten Abwendung des Labels von der selbst geprägten Stilistik, aber auch an den zahl- und zahnlosen Epigonen, die mit dem Erfolg von Cold Meat Industry auf den Markt geflutet wurden. Atrium Carceri kehren allerdings mit einigen Modifikationen zu den Ursprüngen des tonalen Terrors zurück, Angst- und Beklemmungszustände werden wieder in bedrohliche Soundkulissen gepackt. Der Blick geht dabei in den Osten, die aktuelle japanische Horror-Welle hat sich in „Kapnobatai“ niedergeschlagen. So finden sich neben Sprachsamples aus japanischen Filmen auch die typischen Kratz- und Rauschfragmente wieder, die besonders Spielern von „Silent Hill“ oder „Project Zero“ vertraut sein dürften, oder die sich auch in Filmen wie „Ringu – The Ring“ wieder finden – das Erkennen dieser Schreckensvorankündigungen dürfte so machen Schockmoment ins Gedächtnis zurückrufen. Die restlichen Zutaten sind CMI-Standard im positiven Sinne: Wummernde Bässe, brummende Synthie-Flächen, verhuschte Melodiefetzen und diffuse Klangelemente. Atrium Carceri zeigen auf ihrem dritten Album die Evolution des CMI-Sounds, der mit ein paar Updates nichts von seinem enigmatischen Duktus verloren hat.

Martin Kreischer