Archon Satani

Mind of Flesh & Bones

BESTELLEN

(Cold Spring Records 2006) 5 Tracks

Vor dreizehn Jahren hatte der Okkultismus ein denkwürdiges Revival. In Black Metal-Kreisen beschwor man gerne das Bild einer satanischen Bruderschaft, die sich mit Zitaten und Aussagen von Aleister Crowley und Anton La Vey schmückte.

Offensichtlich davon beeinflusst waren auch Archon Satani, die allerdings von der anderen Seite des musikalischen Spektrums her den Okkultismus aufarbeiteten: Statt infernalischer Geschwindigkeit und Gitarrenraserei setzt der spätere Gründer von Ordo Rosarius Equlibrio, Thomas Peterson, auf dichte, flächige Atmosphären gekoppelt mit einigen Industrial-Versatzstücken.

Einzig in seinem Gestus verharrt Archon Satani wie der Black Metal auf der reinen Oberfläche: Eine tiefere Beschäftigung mit der okkulten Tradition findet nicht statt, sie dient lediglich zur Stimmungserzeugung und als Stichwortgeber. Entstanden ist aus diesem Amalgam der Death-Industrial, der viele Epigonen nach sich zog und durch die ständige Redudanz, ähnlich dem Black Metal, schnell in die Bedeutungslosigkeit abglitt.

Das kann allerdings nicht das Original beschädigen, „Mind of Flesh and Bones“ ist immer noch ein stimmungsvolles Werk, welches durchaus neu- oder auch wiederentdeckt werden kann. Wünschenswert wären für das Re-Release allerdings ein paar Liner-Notes oder Bonusmaterial gewesen – so bleibt das reine Werk allerdings ungetrübt erhalten.

Martin Kreischer